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160 Einsatzkräfte trainierten unter erschwerten Bedingungen

Bei Temperaturen unter Null und tiefster Finsternis trainierten rund 160 Einsatzkräfte von THW, Feuerwehr, DRK und Maltesern auf dem Truppenübungsplatz Heuberg, bei Stetten am kalten Markt, in einer Nachtübung die Menschenrettung unter erschwerten Bedingungen.

Allein die Anfahrt aus der direkt am Rand des Platzes gelegenen Albkaserne bis zu den Übungsstellen mitten in der menschenleeren Wald- und Heidelandschaft des fast 50 Quadratkilometer großen Übungsplatzes dauerte über 20 Minuten. Dabei ging es über vereiste und schlaglochübersäte Schotterpisten, die den Helferinnen und Helfern und den Fahrzeugen von THW, Feuerwehr, DRK und Maltesern einiges abverlangten.

Die Stimmung unter den Ehrenamtlichen war jedoch gut, alle freuten sich auf die Übungen, die in der Nacht von Freitag auf Samstag und noch den ganzen Samstag hindurch anstanden. Mit dabei waren Helfer und Helferinnen des Technischen Zuges des OV Neuenbürg-Arnbach, unter Zugführer Werner Rothaug, der mit seinem Team die Übung über Monate geplant und vorbereitet hat, die erste Bergungsgruppe des OV Niefern-Öschelbronn, die Rettungshundestaffel des OV Bühl und die Feuerwehren aus Tiefenbronn, Keltern, Straubenhardt und Neuenbürg sowie die dritte Einsatzeinheit des DRK aus dem Pforzheim-Enzkreis und die dritte Einsatzeinheit der Malteser aus dem Pforzheim-Enzkreis. Darüber hinaus war eine Gruppe von 14 Verletztendarstellern verschiedener Einsatzorganisationen mit dabei, die den Rettern einiges zu tun gab. Für das leibliche Wohl aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer sorgte die Küchenmannschaft des OV Neuenbürg-Arnbach. Insgesamt nahmen rund 160 Einsatzkräfte an der Übung teil.

Für die übenden Einheiten hatten die Organisatoren einige Aufgaben geplant. So galt es, bei mehreren Verkehrsunfällen Verletzte aus den extra dafür aufgebauten Fahrzeugwracks zu befreien und den Sanitätern zu übergeben. An einer Einsatzstelle wurde die Bergung zusätzlich durch auslaufendes Gefahrgut erschwert. In einem Übungshaus mussten die Helferinnen und Helfer aus Niefern-Öschelbronn mehrere Personen aufspüren und retten. Dazu ging es durch enge Tunnel, in denen man sich nur kriechend fortbewegen konnte, durch Tür- und Mauerdurchbrüche und über enge Treppen und Leitern – das alles bei absoluter Dunkelheit, nur erhellt durch die Helmlampen der Retter. Auch hier wurde die Rettung durch einige Extras zusätzlich erschwert. Künstlicher Rauch aus einer Nebelmaschine zwang die Helferinnen und Helfer dazu, sich später nur noch unter Atemschutz durch das verwinkelte Gebäude zu bewegen.

Zur gleichen Zeit suchte die Rettungshundestaffel des OV Bühl in einem Waldstück nach einem verunglückten Fallschirmspringer. Der Dummy wurde in rund zehn Meter Höhe in einem Baum entdeckt und musste von dort gerettet werden. Die Feuerwehren kümmerten sich unter anderem um einen abgestürzten Hubschrauber und mehrere verletzte Personen in einem echten Zug, der auf einem Gleisstück auf dem Truppenübungsplatz steht. Etwas abgesetzt von den rettenden Einheiten versorgten die Sanitäter von DRK und Maltesern an einer Verletztensammelstelle die geretteten Opfer, während die Einsatzleitung, bestehend aus den Zugtrupps der Ortsverbände Neuenbürg und Bühl, allein anhand des Funkverkehrs und der ein- und ausgehenden Meldungen die Lage verfolgte und koordinierte. Die Übung endete erst gegen zwei Uhr in der Nacht, mit der Rückkehr der letzten Einheiten in die Albkaserne.

Trotz einer kurzen Nacht ging es am Samstagmorgen direkt weiter. Gegen halb acht versammelten sich die meisten Kräfte bereits wieder beim Frühstück, um kurz danach wieder zu den verschiedenen Übungsstationen aufzubrechen. Am Samstag stand jedoch weniger die realistische Einsatzübung auf dem Plan, sondern die Ausbildung der Helferinnen und Helfer in verschiedenen, abgestuften Übungseinheiten. Abends trafen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum gemeinsamen Lagerfeuer, bevor am Sonntag die letzten Einheiten am frühen Nachmittag den Heimweg antraten.

Alles in allem war die Übung in Stetten auch in diesem Jahr ein voller Erfolg und die ersten Anmeldungen für 2018 laufen bereits ein.

Peter Buß


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